Montag, 27. Juni 2016 um 20 Uhr im Maurerhansl in der Johannisstraße 7 in Diessen
Michael Huber wuchs in Diessen auf. Nach dem Studium der Chemie an der LMU in München promovierte er beim Nobelpreisträger Prof G. Ertl über die „katalytische Wirkung von Eisenoberflächen“. Nach der Uni gründete er drei innovative Firmen, wo er sich kundenseitig intensiv mit der Metallverarbeitung sowie der Kunststoff- und Glastechnik beschäftigte.
Ab 2000 bildete er u. a. Meister der Feinwerktechnik aus und wurde Dozent für Werkstoffkunde, Technologie neuer Werkstoffe und regenerative Energien an Fachschule und Fachhochschule. Seit 2 Jahren hält er auch Experimentalvorlesungen an einer Kinderuni.
Zufällig führte Huber vor Jahren die Familienforschung in die Oberpfalz, das Ruhrgebiet des Mittelalters. Dabei stieß er darauf, dass Diessen als Abnehmer des Oberpfälzer Eisens eine der bedeutendsten Stätten der Eisenverarbeitung in Bayern war. Der Vertrieb der Diessener Eisenwaren reichte damals bis in den Donauraum. Huber wird klären, wie es dazu kam und warum die Diessener Eisenverarbeitung dann ein relativ frühes Ende nahm. (Als einziges Relikt blieb nur die Diessener „Waffenschmiede“ und die Firma Spensberger.) Der Vortrag wird keine dröge Auflistung historischer Daten. Reich bebildert bietet er eine kultur- und technikgeschichtliche Reise von den Erfindern des Eisens (den Hethitern und Persern) über die bayerischen Kelten und die Oberpfalz bis ins mittelalterliche Diessen.